"Mein Halbzeit-Fazit" - Lucie

am 27.03.2018

Im Sommer 2016 habe ich meine Ausbildung zur Hörakustikerin in Flensburg begonnen. Ich habe mich damals für diese Ausbildung entschieden, weil mir die Praktika als Hörakustikerin sehr viel Spaß gemacht haben. Außerdem ist meine Oma Hörgeräte-Trägerin und dadurch konnte ich schon im Vorfeld einiges über die Technik und die Funktionsweise lernen.

Nach meinem Realschulabschluss gab es auch noch andere Berufe (Restaurantfachfrau und Mechanikerin), die für mich in Frage kamen, aber letztendlich hat mich die Ausbildung zur Hörakustikerin überzeugt. Diese Entscheidung bereue ich auch bis heute nicht, denn die Arbeit macht mir immer noch sehr viel Spaß und es ist auch genauso, wie ich es mir vorgestellt habe.

Besonders gefällt mir die Beziehung zu den Kunden, denn diese ist immer sehr herzlich. Wenn man nach den Beratungsgesprächen und der Anpassung in strahlende und vor allem sehr dankbare Gesichter blickt, ist das schon ein tolles Gefühl. Menschen wieder zum Hören zu verhelfen ist eine Sache, die man erlebt haben muss, denn beschreiben kann man das Gefühl nicht.

Eine Kundin werde ich nicht vergessen und zwar hat mich die Frau damals gefragt, ob sie nicht nur ihre Brille, sondern auch ihr Toupet für den Hörtest absetzen müsse. Im ersten Moment war ich verwundert, aber dann habe ich ihr erklärt, dass das nicht nötig sei und sie es anbehalten darf. Diese Kundin war auch die erste, die ich vom Hörtest bis zum Verkauf und der Anpassung des Hörgerätes betreut habe. Wir haben uns sehr gut verstanden und tuen dies auch heute noch.

Zu meinen regelmäßigen Aufgaben in der Filiale in Flensburg gehören zum Beispiel auch die Reinigung der Messgeräte und das Vorbereiten der Beratungs- und Hörtesträume.

Die Zukunftsaussichten eines Hörakustikers schätze ich als sehr gut ein, da viele Menschen früher oder später unter einem Hörverlust leiden werden und es dann Hörakustiker wie uns geben muss, damit den Menschen geholfen werden kann. Außerdem beinhaltet der Beruf des Hörakustikers noch mehr, als den Verkauf von passenden Hörgeräten. So kommen auch viele Menschen zu uns die einen Gehörschutz haben möchten, zum Beispiel für den Schießstand oder für Handwerksarbeiten. Zudem gibt es auch viele Ehepaare die einen Gehörschutz möchten, weil einer der beiden nachts besonders laut schnarcht oder Schüler, die sich auf Grund der Klassenlautstärke nur schwer konzentrieren können und daher einen Schutz für ihre Ohren haben möchten. Es bieten sich aber auch einige Möglichkeiten im Bereich Weiterbildung an, wie beispielsweise die Zusatzausbildung zur Pädakustikerin. In diesem Bereich arbeitet man speziell mit Kindern zusammen, die bereits in jungen Jahren unter einem Hörverlust leiden. Zudem könnte man auch in die Autoindustrie wechseln und im Bereich Fertigung arbeiten, um zu bestimmen, wie sich eine einrastende Autotür anhören sollte bzw. wie es sich für den Kunden besonders schön anhört oder wie der Klang vom Motor sein muss, damit das Auto gerne gefahren wird.

Meine Zwischenprüfung ist Ende April und ich bin schon sehr gespannt. Meine Arbeitskollegen unterstützen mich sehr und vor allem Frau Löning hilft mir gerade jetzt mich richtig auf die Zwischenprüfung vorzubereiten. Aber auch sonst kann ich immer Fragen stellen, die mir dann geduldig beantwortet werden. Auch mit dem anderen Hörakustik-Azubi aus unserer zweiten Filiale in Flensburg verstehe ich mich sehr gut. Er ist schon ein Jahr weiter als ich und kann mir viele nützliche Tipps und Tricks zeigen, mit denen ich dann sehr gut arbeiten kann.

Die Schule in Lübeck macht mir sehr viel Spaß, da es keine "normale" Schule ist, sondern eine Schule zu der Schüler aus ganz Deutschland kommen, weil es die einzige Schule für Hörakustik-Azubis ist. Die Lehrer sind alle sehr nett und engagiert und helfen, wenn etwas nicht verstanden wurde. Auch die Unterbringung ist sehr schön und im Sommer kann man sich dort Fahrräder oder Kanus leihen. Zudem ist auch der Sportunterricht nicht wie überall, so können wir zum Beispiel Paddeln, Parcours, Qigong, Badminton, Handball, Basketball und vieles mehr wählen.

Nach meiner Ausbildung möchte ich gerne noch den Meister machen, aber bis dahin freue ich mich erstmal auf die noch anstehende Ausbildungszeit.
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