Vom Rohling zum Brillenglas

am 06.09.2019

Ich erzähle euch heute, wie man in vereinfachter Form lernt Gläser von Hand zu schleifen. Als erstes fertigt man aus einer dünnen Kunststoffplatte ein Muster, welches die Form des Glases hat. Danach misst man mit dem Scheitelbrechwertmesser (sieht aus wie ein Mikroskop) den Punkt ab, durch den der Kunde sehen muss. Diesen Punkt nennt man optischen Mittelpunkt. Auf die Musterscheibe markiert man dann den Zentrierungspunkt der Pupille des Kunden und legt dann die Punkte übereinander.

Nun zeichnet man auf dem Glasrohling die Form ab. Um diese zu fixieren übermalt man die Anzeichnung mit einem weißen Lackstift. Bei mineralischen Gläsern nimmt man einen Glasschneider und bei organischen Gläsern nimmt man eine Säge und "schneidet" die Form aus.

Dann nimmt man alle wichtigen Notizen und die Messwerkzeuge mit zum Handschleifstein und fängt an die Gläser in die richtige Form zu schleifen. Als erstes schleift man eine Flachfacette, dass heißt eine gerade Fläche, die 90 Grad zum Glas hat. Danach macht man eine Spitzfacette mit einem Winkel von 120 Grad. Dafür legt man einen Winkelmesser an den Schleifstein, um den Winkel zu treffen. Wichtig dabei ist, dass man an den Ecken ohne großen Druck arbeitet, da diese sonst abgerundet sind.

Der letzte Schritt ist das Abkanten. Dabei muss man die entstandenen scharfen Kanten entschärfen. Wenn man sauber gearbeitet hat, passt das Glas ohne Luft in die Fassung und die Brille ist fertig.
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